Lichtung

Wenn man einen Sonnenplatz sucht, findet man nur einen in der Mitte des Waldes. Hier ist es immerzu sehr still. Leute kommen hier her um Zeit alleine zu verbringen oder nachzudenken. Oft sieht man hier auch Rehe, denn hier trauen sich die scheuen Tiere her, da sie hier niemand belästigen würde.

Leonard war noch etwa 300 Meter von der großen, weiten Lichtung entfernt. Er wollte sich ganz sicher sein, dass sich hier keine andere Person befand. Denn auch wenn sein Durst fast schon unerträglich war, so wollte er gewiss noch nicht morden, nach einem Tag wäre das eine schlechte Resonanz...
Er hatte Glück, niemand schien in der Nähe zu sein. Zumindest niemand, der ihn irgendwie in Gefahr bringen könnte.
Die Sonne war heute unerträglich. Es gab nicht viele Orte in diesem kleinen Dorfe, in denen der Schatten dominierte. Wenn sich Leonard also nicht den ganzen Tag bis hin zum Sonnenuntergang in einem der Gräber im Osten verstecken wollte, so musste er in die Sonne treten.
Mit einem kurzen Anlauf sprang er auf die naheliegende Fichte und kletterte mit Windeseile fast bis an die Spitze. Und da konnte er auch schon einen Herzschlag spüren. Nein. Mehr als einen. Es waren vier. Vier Rehe hatten sich am Rande der großen Lichtung versammelt. Auf der Suche nach Futter, vielleicht wollten sie auch einfach nur die Ruhe genießen. Ohne viel nachzudenken sprang der Jüngling mit einem großen Satz direkt auf die Tiere zu.
Die Armen, dachte er. Sie hatten mich noch nicht einmal bemerkt...
Er hatte sich zuerst auf das größte der Rehe gestürtzt. Mit einem Reißen durchbiss er ihm die Kehle. Das Fett drum herum störte ihn nicht besonders, er hatte solch einen Durst, er konnte sich nur auf das Blut konzentrieren. Danach folgten die anderen drei. Alles verlief so schnell, sie hatten tatsächlich überhauptnichts bemerkt. Für übermenschliche Wesen war das Geräusch erschreckend laut. Aber sobald er wusste gab es in diesem Dorfe names Vlora keine weiteren merkwürdigen Gestalten. Also konnte es auch keiner bemerkt haben. Und es war ja sowieso niemand in der Nähe.

Mit einem Stück des Felles wischte er sich das Blut von seinen eigentlich kahlweißen Lippen.
Das Blut der Rehe stillte sein Verlangen. Und doch wusste er, dass es nicht lange anhalten würde. Schon bald müsste er sich wieder in die Jagd stürzen. Vielleicht schon in wenigen Stunden...

(Dann will ich mal stören >8D)
Ethan der keine Lust mehr gehabt hatte zu Fuß zu gehen hatte sich spontan in Krähengestalt in die Lüfte erhoben und sich alles mal von oben angeschaut. Das Dörfchen war wirklich sehr überschaubar. Hier würde er sich schnell gut auskennen, aber wie war die Landschaft drum herum? Sie schien beinahe unberührt. Ob hier schon so viele Menschen waren?
Freudig landete er auf einem Baum und schüttelte sein Gefieder während er ein Kaninchen dabei beobachtete wie es in seinen Bau schlüpfte.
Als ihm schließlich langweilig wurde hüpfte er auf einen Ast weiter unten und war schon wieder ein Mensch. Dann sprang er in Richtung Boden und ging pfeifend zurück, da er ja mittlerweile einen Job hatte.