Leonard erblickte das Schild mit der Aufschrift: Bibliothek. Es war schon leicht verrostet, das o inmitten des Wortes war kaum noch zu entziffern. Man konnte es nur noch erahnen, dass hier ein Bibliothekar hausen würde. Der Geruch nach Staub und alten vergilbten Büchern stieg dem Jüngling in die Nase. Und sofort fühlte er sich wohl in dieser Umgebung. Bücher sind ein sehr guter Zeitvertreib. Aus ihnen konnte man sehr viel lernen, und man entwickelte ein Gespür für das Schreiben. Wer viel liest, der erlernt auch das Schreiben in geraumer Zeit. Dieses Zitat hatte Leonard auch irgendwann einmal in einer Biographie aufgeschnappt. Aber das war schon etliche Jahrzehnte her, sodass er den Autor nicht mehr im Gedächtnis hatte.
Mit ein paar schnellen Schritten kam Leonard dem Gebäude näher und mit einem weiteren Schritt öffnete er die Tür. Sie knarrte sehr laut.
Scheinbar ist dieses Gebäude ebenso wie all die anderen in diesem Dorfe ziemlich heruntergekommen..., schoss es ihm durch den Kopf.
Er trat herein und schloss die Tür dann wieder. Die Luft in dem mit Bücherregalen zugestellten Raum war auch nicht wirklich angenehm. Überall konnte man dieses Antike spüren. Für normale Menschen war das vielleicht etwas unangenehm.
Leonard trat in die Mitte des Raumes und schaute um sich. Sofort fielen ihm ein paar Buchtitel entgegen, die er mit bestimmten Geschichten verbinden konnte. Er wusste noch nicht genau, was für ein Buch er lesen wollte, aber hier würde er bestimmt was finden. Am Rande des Raumes schien eine Art Tresen befestigt zu sein. Aber dahinter stand noch niemand.
Vielleicht kommt gleich jemand. Ich werde hier warten und mich schon einmal ein bisschen umsehen. Diese vielen Bücher...
Leonard blickte sich weiter um und stellte sich darauf ein, einen Moment warten zu müssen, bis jemand kam, der ihm helfen konnte. Natürlich bräuchte er diese Hilfe nicht, aber er wollte ja menschlich sein. Und Menschen würden nach bestimmten Büchern fragen. Also wollte er das auch tun.